Daten und Fakten zur Schönbuchbahn
Organisation
Der Zweckverband Schönbuchbahn (ZVS) ist als Aufgabenträger und Eisenbahninfrastrukturunternehmen Kostenträger der Schönbuchbahn.
Der ZVS hat zwei Verbandsmitglieder, den Landkreis Böblingen, der 8 Mitglieder in die Verbandsversammlung entsendet, und den Landkreis Tübingen, welcher mit 2 Mitgliedern vertreten ist.
Seit 2009 ist der Landrat des Landkreises Böblingen, Roland Bernhard, Verbandsvorsitzender. Er ist der Nachfolger des „Gründervaters“ Landrat a.D. Dr. Heeb und von Landrat a.D. Bernhard Maier.
Der Zweckverband wird im Wesentlichen durch eine Verbandsumlage bei den Verbandsmitgliedern finanziert. Der Landkreis Böblingen trägt 85% der Umlage und der Landkreis Tübingen 15%.
Im Wirtschaftsjahr 2017 ist eine Verbandsumlage von insgesamt 5.720.000 Euro festgesetzt.
Die Verbandsverwaltung des ZVS besteht derzeit aus 9 Mitarbeiter/-innen des Landkreises Böblingen und des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Böblingen sowie geringfügig Beschäftigter.
Die beiden Verbandsgeschäftsführer sind beim Zweckverband angestellt.
Allgemeine Daten
Daten | Angaben |
---|---|
Infrastrukturinhaber und Eigentümer von 6 Fahrzeugen: |
Zweckverband Schönbuchbahn |
Betreiber: | Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) im Auftrag des Zweckverbands Schönbuchbahn |
Streckenlänge: | 17 km |
Fahrtzeit: | 24 min. von Böblingen nach Dettenhausen 25 min. von Dettenhausen nach Böblingen |
Taktung: | Wochentags bis 22:34 Uhr im Halbstundentakt, danach bis 0:34 Uhr im Stundentakt Samstag bis 16:34 Halbstundentakt, danach bis 0:34 Uhr im Stundentakt Sonntag den ganzen Tag im Stundentakt |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Zugkilometer: (pro Jahr) | Rd. 406.000 |
Pünktlichkeitsgrad: | 94,7 % |
Fahrzeuge: | 8 Regio-Shuttle RS1 (davon 2 im Eigentum der WEG) |
Betriebszeiten und Fahrtenangebot
Am 01.12.1996 startete die Schönbuchbahn mit
30 Fahrtenpaare wochentags
18 Fahrtenpaare samstags
und 13 Fahrtenpaare sonn- und feiertags.
In der Folgezeit wurde das Verkehrsangebot ständig verbessert.
Heute hat die Schönbuchbahn ein Betriebsangebot mit:
37 Fahrtenpaare wochentags
26 Fahrtenpaare samstags
15 Fahrtenpaare sonn- und feiertags.
Mit zunehmender Fahrgastnachfrage wurden auch mehr Triebzüge eingesetzt.
2014 2 Fahrtenpaare an Werktagen in den Hauptverkehrszeiten mit jeweils 3 Triebwagen
(Erhöhung des Platzangebots)
Zur Sicherung des Fahrplans und der S-Bahn-Anschlüsse wird das Betriebskonzept werktags in den Hauptverkehrszeiten vom Zweizug- auf Dreizugbetrieb umgestellt:
2014 In Dettenhausen wird ein Zug bereitgestellt, der abfährt, wenn der Zug aus Böblingen
einfährt (sog. überschlagende Wende zum Abpuffern von Verspätungen)
Fahrgastentwicklung
Die Schönbuchbahn zeichnet sich seit ihrer Reaktivierung im Dezember 1996 durch eine stetige Zunahme der Fahrgastzahlen aus.
- 1996 4.090 Fahrgäste/Werktag (Zählung)
- 1997 5.060 Fahrgäste/Werktag (Zählung)
- 2000 5.820 Fahrgäste/Werktag (Zählung)
- 2002 6.380 Fahrgäste/Werktag (Erhebung)
- 2006 6.968 Fahrgäste/Werktag (Erhebung)
- 2008 7.340 Fahrgäste/Werktag (Zählung)
- 2011 7.650 Fahrgäste/Werktag (Hochrechnung)
- 2013 8.000 Fahrgäste/Werktag (Schätzung)
- 2015 8.200 Fahrgäste/Werktag (Zählung)
Für die Zukunft wird eine weitere Zunahme prognostiziert.
- 2021 10.000 Fahrgäste/Werktag (Prognose)
- 2025 14.000 Fahrgäste/Werktag (Prognose)
Mittelfristig spielt die Inbetriebnahme der S 60 und die leicht zeitversetze Annahme dieses neuen Verkehrsangebots eine Rolle sowie die Zunahme der Einwohner und Arbeitsplätze auf dem Flugfeld in Böblingen.
Langfristig wird durch die allgemeine Zunahme der ÖPNV-Nachfrage und die Einführung des 15-Minuten-Takts zwischen Böblingen und Holzgerlingen in den Hauptverkehrszeiten sowie die damit verbundene Attraktivitätssteigerung eine Zunahme auf bis zu 14.000 Fahrgäste/Werktag prognostiziert.
Quo vadis Schönbuchbahn
Auf Grund der stetig steigenden Fahrgastnachfrage hat der ZVS ein Gutachten zur Weiterentwicklung der Schönbuchbahn erarbeiten lassen.
Darin werden nach der Inbetriebnahme der S 60 rund 8800 Fahrgäste pro Werktag prognostiziert.
Auf Grundlage der bisherigen Untersuchungen sowie der dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden folgende Empfehlungen ausgesprochen:
- Festlegung des zukünftigen Betriebsprogramms auf einen elektrischen Betrieb mit
- Taktverdichtung zum 15-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten von Böblingen nach Holzgerlingen-Bahnhof mit Zweigleisinseln
- und bis Dettenhausen weiterhin im 30-Minuten-Takt.
Mit einem elektrischen Betrieb mit Zweigleisinseln ist eine Verkürzung der derzeitigen Fahrzeit von ca. 27 Minuten in den Hauptverkehrszeiten auf 22 bzw. 22,5 Minuten möglich.
Das führt zu einer verstärkten Steigerung der Fahrgastnachfrage.
Bis ins Jahr 2021 werden 10.000 Fahrgäste pro Werktag prognostiziert.
Der elektrische Betrieb führt zu einem geringeren Energieverbrauch und weniger Emissionen (jeweils rund 10 %) als ein Dieselbetrieb. Dazu kommen durch die Verlagerung auf den ÖPNV noch Reduzierungen von Emissionen im Individualverkehr.